Elsass in Herbst - Ruth und Werni

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Elsass in Herbst

Frankreich
Corona ist immer noch allgegenwärtig. Mittlerweile sind wir zweimal geimpft und besitzen ein Zertifikat, welches uns mehr oder weniger freies Reisen in Europa erlaubt. Wir planen deshalb eine 14-tägige Wohnwagentour in die Bretagne. Am Tag vor der Abreise planen wir die Reiseroute und dann sagen wir: «Spinnen wir eigentlich, wegen zwei Wochen so weit zu fahren»
So beschliessen wir in der Nähe zu bleiben. Wir entscheiden uns für das Elsass. Ein bisschen Ausland soll es dann doch sein. Auf dem Camping Médieval in Turckheim bekommen wir einen schönen, sonnigen Platz direkt am gestauten Kanal. Wir unternehmen viele Velotouren auf schönen Radwegen durch die unendliche Reblandschaft zu den vielen malerischen und blumengeschmückten Städtchen. Wir geniessen auch den Elsässer Wein den Flammkuchen und den original Munsterkäse. Eigentlich wollten wir nach einer Woche weiterziehen, aber es ist so schön hier, dass wir vierzehn Tage bleiben.

Highlights
 
Frische Baguettes
Wir sind ja nicht weit von der Schweizer Grenze entfernt, aber hier gibt es schon richtig feines Baguette, so wie es nur die Franzosen backen können. Ich fahre jeden Morgen mit dem Velo ins Städtchen und kaufe beim Bäcker ein. Dann geniessen wir das meistens noch warme Brot vor dem Wohnwagen an der Sonne. So stellen wir uns Ferien in Frankreich vor.

Nette Hilfe
Auf Nebenwegen fahren wir zum Aussichtspunkt, welcher auf dem Rebberg über Turckheim liegt. Der Weg durch den Wald wird immer steiler und trotz elektrischer Unterstützung müssen wir absteigen und unsere schweren Velos schieben. Doch auf der steilen Naturstrasse ist das sehr anstrengend. Ich schiebe ich mein Velo hoch, und als Gentleman gehe wieder zurück und will noch Ruths Velo hinaufschieben. Ein junger Wanderer hat Erbarmen mit uns und fragt, ob er das Velo hochschieben soll. Wir freuen uns, dass es noch so nette Leute gibt, die uns ihre Hilfe anbieten. Wahrscheinlich sehen wir doch schon alt aus. Wir bedanken uns so gut es auf Französisch geht, lehnen aber die Hilfe ab. Wir haben ja schliesslich diesen unmöglichen Weg gewählt und wollen diesen auch aus eigener Kraft schaffen.

Veilleur de Nuit
Turckheim ist ja schon bei Tag ein schönes Städtchen, aber bei Nacht ist es noch viel schöner. Ein buntes Nachtleben gibt es hier zwar nicht, aber der Nachtwächter zieht jeden Abend um zehn Uhr seine Runden und die Touristen dürfen ihn dabei begleiten. Wir sind auch dabei. Das Städtchen ist schön beleuchtet und es sieht ganz anders aus als bei Tag. Der Nachtwächter ist gekeidet wie zu alten Zeiten. Er singt an jeder Ecke sein Nachtwächterlied und erzählt seine Geschichten über die Stadt. Nach einer Stunde haben wir es erst bis zum zweiten Stadttor geschafft und es sieht nicht so aus, dass wir die Runde vor zwölf Uhr beendet haben. Weil wir nicht so gut Französisch verstehen, ist es auch anstrengend. Deshalb schleichen wir französich ab und wärmen uns im Wohnwagen mit einem Pastis wieder auf. Ein tolles Erlebnis war es aber trotzdem.
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